Fundort: Lapa Vermelha, Pedro Leopoldo, Lagoa Santa, Minas Gerais, Brasilien
Spezies: Homo sapiens
Fossil: Lapa Vermelha IV Hominid 1
Geschätztes Alter: 12.500 Jahre
Koordinaten: -19.660532° N, -44.029510° E

Luzia ist neben dem Kennewick-Mann'>Kennewick-Mann das wohl bekannteste Skelett Amerikas. Es wird in Rio de Janeiro aufbewahrt und wurde unter einem Felsüberhang bei Lapa Vermelha im Osten Brasiliens gefunden.

Eine neuerliche Altersbestimmung ergab, dass die Paläoindianerin Luzia vor ca. 11.500 Jahren noch vor dem Auftauchen der Clovis-Kultur'>Clovis-Kultur lebte. Seinen Namen hat das weibliche Skelett in Anlehnung an die berühmten Knochen eines Australopithecus afarensis, genannt Lucy, bekommen. Luzia war zwischen 20 und 25 Jahre alt, als sie starb.

Luzias und andere, jüngere Schädel wurden mit statistischen Methoden vermessen und dann mit modernen Populationen aus aller Welt verglichen. Eigentlich wollte man Belege für die Standardtheorie liefern, wonach die ersten Amerikaner aus Nordasien, bzw. Sibirien über die Beringstraße einwanderten und nicht etwa aus anderen Regionen der Welt stammten. Doch der Vergleich lieferte keine Ähnlichkeiten mit modernen nordasiatischen Menschen und so dehnte man die Untersuchungen und Vergleiche auf andere Populationen des anatomisch modernen Menschen aus, so auf australische Fossilien und auf die Schädel aus der Upper Cave in Zhoukoudian, China, die alle zu einer archaischen Form des Homo sapiens gezählt werden. Diese Untersuchungen brachten sowohl eine gewisse Ähnlichkeit mit den Upper Cave Menschen als auch mit den australischen Fossilien zutage. Man versuchte, diese Ähnlichkeit damit zu erklären, dass die ersten Australier und die ersten Amerikaner ähnlich ausgesehen haben könnten, weil sie gemeinsame Vorfahren in Asien hatten. Während die einen nordwärts wanderten und schließlich Nord- und Südamerika besiedelten, zogen die anderen nach Süden, besiedelten Südostasien und schließlich Australien.

Allerdings sind solche Aussgen nur unter Vorbehalt zu machen. Problematisch ist es, wenn aus einigen wenigen Skelettfunden auf Wanderungswellen geschlossen werden soll, denn Knochen spiegeln nicht nur das genetische Erbe, sondern auch die Lebensbedingungen wider. Ernährung, Klima und Krankheiten schlagen sich ebenfalls in den Knochen nieder. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Statistik zwar ein mächtiges Werkzeug ist, aber nur dann, wenn ausreichend viele Einzelproben untersucht werden können. Und die gibt es bei den frühen Menschen Amerikas nicht.


Literatur

  • Walter A. Neves. 1999. Lapa Vermelha IV Hominid 1: Morphological Affinities of the Earliest Known American. Genetics and Molecular Biology 22, pp. 461–469

Koordinaten von fossilized.org


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